Ölwechsel beim Schaltgetriebe
Aus /8-KnowHow
Ein Wechsel des Öls im Schaltgetriebe unserer /8er ist in der Wartungsvorschrift von Mercedes-Benz nicht mehr vorgesehen. Dort begnügt man sich mit der Prüfung der Flüssigkeitsstände alle 15.000 Kilometer. Die Öle sind meiner Meinung nach davon in ihrer Alterung jedoch recht unbeeindruckt. Daher ist es lohnend, auch das Öl im Schaltgetriebe und im Differential regelmäßig zu wechseln. In Anlehnung an das Wechselintervall des Öls im Automatikgetriebe schlage ich dafür alle 45.000 Kilometer vor.
Der Wechsel ist so einfach und schnell gemacht, dass man da nicht lange drüber nachdenken sollte.
Werkzeug
- Ölwechselschlüssel mit SW 14 oder ein Stück 14er Sechskantstahl in eine 14er Nuss stecken
- Drehmomentschlüssel, es geht auch ohne.
Einkaufsliste
- 2 Liter "ATF Dexron II-D" oder "ATF Typ A Suffix A" - ja genau: Automatikgetriebeöl! Und zwar eines von diesen und nix anderes!
Wer das mit dem Automatikgetriebeöl im mechanischen /8-Getriebe nicht glaubt, möge diesen Thread lesen.
- Achtung: bei 5-Gang-Getriebe werden 3 Liter benötigt.
- Jeweils passende Kupfer- oder Aludichtringe für die Einfüll- und Ablaßschrauben. 1)
- Forumskollegen empfehlen Öle von Ravenol (gibts mit Ausziehrüssel zum Einfüllen) bzw. Kroon Oil (siehe Thread1 und Thread2.
Der Ölwechsel im Schaltgetriebe
Den /8 genüßlich warm fahren und dann auf einer Hebebühne abstellen.
Zunächst die rechts seitlich am Getriebe befindliche Öleinfüllschraube öffnen (auf dem Bild, das von unten aufgenommen wurde, ist das die obere Schraube). Mit der bloßen Hand geht da oft nichts, also Verlängerung auf den Ölwechselschlüssel und kräftig drücken.
Erst wenn diese Schraube offen ist, die Ablassschraube (die untere in dem Bild) öffnen und das Öl in einen Ölsammler ablaufen lassen. Das 5-Gang-Getriebe hat unten zwei Ablassschrauben, beide öffnen!
Nun das Getriebe in Ruhe austropfen lassen und von den herausgedrehten Schrauben die Dichtringe schonmal abnehmen, die Schrauben reinigen und die neuen Dichtringe auflegen.
Dann zunächst die Ablassschraube(n) wieder hereindrehen und mit etwa 60 Nm wieder anziehen; ordentlich fest tut's auch.
Nun das Öl einfüllen (viele Öldosen haben dafür diese herausziehbaren Einfüllschläuche) bis es wieder aus der Einfüllöffnung herausläuft. Abtropfen lassen und dann und auch die Einfüllschraube mit dem gleichen Drehmoment wie die Ablaßschraube (oder genauso ordentlich fest) wieder anschrauben.
Anmerkung: Ein wenig Abrieb im Öl oder an den Ablassschrauben ist normal, bei viel Buntmetall kann man ja mal anfangen sich Sorgen zu machen, obwohl das alleine auch noch nicht viel weiterbringt.
1) Ergänzung/Anmerkung:
Es gibt wohl Getriebe mit unterschiedlichen Schraubenversionen. Hierzu der Text von "Karl-Ludwig"aus diesem Thread:
Ob Dichtung oder nicht kann man recht einfach checken:
- Wenn die Stopfen einen Bund haben, (so wie im Bild mit den Pfeilen) kommt stets eine Kupferdichtung zum Einsatz. Sind die Außendurchmesser des Bundes bei beiden gleich, haben auch beide gleiche Dichtungen.
- Wenn die Gewindestopfen keinen Bund haben, dann haben sie konisches Gewinde, welches dichtungsfrei abdichtet. Man erkennt diese Stopfen sehr leicht, weil das Gewinde bis zur Oberkante durchläuft.
Dazu ein Foto einer solchen Schraube (Quelle: "picrard")
Erstellt am 30.03.2008 von Christian Dannert, ergänzt Helmut 230.6, 06.11.2023