Vibrationen im Auto
Aus /8-KnowHow
Anmerkung: Dies ist ein erster Entwurf. Ergänzende/korrigierende Infos sind dazu willkommen .
Vibrationsgeräusche im Auto sind was sehr Unangenehmes; insbesondere wenn man/frau die Quelle(n) nicht kennt oder nicht ausfindig machen kann.
Sie können u.U. auch nur innerhalb gewisser Geschwindigkeits- bzw. Drehzahlbereiche auftreten.
Leider gibt’s dazu viele Möglichkeiten. In diesem Beitrag werden „die üblichen Verdächtigen“ benannt, die Vibrationen auslösen können.
1) Reifen
Unrund laufende Reifen können Vibrationen im Chassis oder in der Lenkung verursachen.
Ursachen dafür können sein: Schlecht/nicht ausgewuchtet, Unrunde(r) Reifen (z.B. durch innere Ablösung des äußeren Reifenbelages), Standplatten wegen zu lange unbewegt gestandener Räder (Merke: je älter, je kälter, je länger: umso schlimmer).
2) Lenkung
Ein defekter Lenkungsdämpfer kann bei schlechten Straßenverhältnissen die von den Rädern aufgenommenen Stöße nicht mehr ausreichend dämpfen.
Dies führt zu oszillierenden Vibrationen am Lenkrad.
3) Kardanwelle, Hardyscheiben
Die zwei- oder dreiteilige Kardanwelle ist werksseitig ausgewuchtet, ggf. zusammen mit ihrem Antrieb.
Werden bei Reparaturarbeiten die Wellenstücke gegeneinander verdreht wieder eingebaut, kann die Wuchtung verloren gehen.
Dies führt zu Drehzahl- bzw. Geschwindigkeits-abhängigen Vibrationen aus „den Tiefen des Autos“.
Die Vibration kann u.U. nur in einem begrenzten Bereich auftreten (z.B. von 80 bis 90 km/h), weil nur dann das Antriebssystem in Resonanz kommt.
Defekte bzw. ausgeschlagene Hardyscheiben können ebenfalls für Vibrationen sorgen.
Auch das Gummilager der Kardanwelle kann ausschlagen. Hierzu im /8-KnowHow: Gummilager der zweiteiligen Kardanwelle tauschen.
4) Motorlager
Die Motorlager aus Gummi können sich im Laufe der Zeit setzen.
Dann können die Vibrationen des Motors bei bestimmten (oder auch allen) Drehzahlen/Drehmomenten von den Motorauslegerarmen auf das Chassis sehr laut durchschlagen.
Siehe dazu auch im /8-KnowHow: Tausch der Motorlager.
Einige /8-Modelle haben auch vorne beim Motor ein Motorlager, das ebenfalls schwächeln kann und evtl. für die Übertragung von Motorvibrationen auf das Chassis „sorgt“.
5) Getriebelager
Dieses Lager sitzt hinten am Getriebe und nimmt einen Teil des Gewichts des Antriebsstrangs auf.
Auch dessen Gummilagerung kann sich langfristig setzen. Es kann dann zu ähnlichen Geräuschen/Vibrationen wie bei defekten Motorlagern kommen.
Siehe dazu auch im /8-KnowHow: Getriebelager, das verborgene Teil.
6) Auspuff
Es gibt entlang der Auspuffkomponenten vom Motor bis zum Endtopf diverse Stellen, wo Auspuffteile gegen die Karosserie schlagen können.
Das kann Drehzahl-/Drehmoment-abhängig sein. Insbesondere nicht so richtig passgenau eingesetzte Auspuffnachbauten neigen dazu eher.
Hier hilft nur hartnäckiges Suchen.
7) Motordämpfer
Bei /8-ern mit größeren/schwerere Benzin-/Dieselmotoren gibt es vorne am Motor tlw. unterschiedliche Konstruktionen für Motordämpfer, welche Rotationsschwingungen bedämpfen.
Ein defekter Motordämpfer kann somit auch für aus dem Vorderwagen kommende Vibrationen verantwortlich sein.
8) Unrunder Motorlauf
Unrunder Motorlauf kann verschiedene Ursachen haben:
Benziner:
Ausfall einzelner Zylinder wegen defekter Zündkerzen/Zündkabel.
Sehr unterschiedliche Kompressionswerte der Zylinder.
Diesel:
Ausfall einzelner Zylinder wegen defekter Einspritzdüsen bzw. noch tiefer liegenden Defekten (Vorkammer, Prallkugel...)
Sehr unterschiedliche Kompressionswerte der Zylinder.
Defekte Membrane der Unterdruckpumpe für den Bremskraftverstärker.
Die führt durch Ölansaug in die vorderen Zylinder zu schwerem Motorschütteln und Blaurauch aus dem Auspuff.
Gefahr für schwerwiegende Motorschäden!
Siehe dazu auch Unterdruckpumpe reparieren.
9) Schaltblock Befestigung
Zu fest angezogene Schrauben des Schaltblocks können die Gummidichtung zum Kardantunnel derart plätten, dass von dort eine Resonanz übertragen wird oder der Metallblock möglicherweise direkt auf dem Metalltunnel aufliegt.
Tipp zur Abhilfe: Schrauben lösen und nur soweit anziehen, dass der Schaltblock fest sitzt, aber nicht zu fest. Evtl. Gummidichtung erneuern.
Erstellt von: Helmut 230.6 13:54, 11. Okt. 2020 (UTC)