Lagerung Vorderachse an Karosserie
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Version vom 10:32, 13. Jun. 2010
Ich habe grad erst vor zwei Wochen die vier Vorderachsaufnahmen bei meinem 220D Bj. 72 ausgewechselt. War eigentlich kein Problem und auch ohne Bühne gut machbar. Für diejenigen, die es interessiert, habe ich mal grob zusammengeschrieben, wie ich vorgegangen bin.
Zunächst braucht man den Reparatursatz für die Vorderachse, einen guten Wagenheber, ein paar Unterstellböcke und gutes Werkzeug natürlich.
Bevor der Wagen aufgebockt wird, müssen die Stossdämpfer im Motorraum gelöst werden. Diese dienen gleichzeitig als Anschlag für das Rad und würden das spätere Herablassen der Vorderachse behindern. Weiterhin habe ich die drei Motorlager (links, rechts und vorne) gelöst.
Nun wird der Wagen aufgebockt und SICHER auf die Unterstellböcke gestellt. Der Wagen muss so hoch aufgebockt werden, dass der Wagenheber unter die Achse geschoben und sie damit abgestützt werden kann. Zusätzlich habe ich dann den Motor in der aufgebockten Position abgestützt, damit er beim Ablassen der Achse nicht mit runter kommt.
Jetzt muss der Stabilisator vorn an der Karosserie gelöst werden, da dieser sonst ebenfalls das Ablassen der Achse behindern würde.
Danach geht man paarweise vor und löst erstmal die zwei Befestigungsschrauben auf einer Seite. Sind die Schrauben raus kann man nun vorsichtig die Achse ablassen, so dass die Gummiaufnahmen herausgenommen werden können. Ich konnte sie ganz einfach mit einem Schraubenzieher raushebeln. Dann zwei Neue aus dem Rep.Satz einsetzten, die Achse mit dem Wagenheber wieder anheben und die Schrauben leicht anziehen. Gleichermaßen geht man auf der anderen Seite vor.
Jetzt den Stabi wieder anschrauben und den Wagen ablassen. Vorsicht! Die Stoßdämpfer müssen wieder durch die Bohrung der Karosserie geführt werden.
Ich habe die vier Schrauben der Aufnahmen erst mit dem richtigen Drehmoment (45Nm) angezogen als der Wagen wieder auf den Rädern stand. Ich denke so haben die Gummielemente noch Gelegenheit sich ein wenig zu setzen und ihre richtige Lage zu finden.
Jetzt noch die Motorlager, Stoßdämpfer und was man sonst noch so gelöst hat wieder anschrauben und die Fahrt kann losgehen. Ich habe in dem Zusammenhang auch die Stoßdämpfer gewechselt, da sie eh nicht mehr die besten waren.
(von "Oliver 220D", www.strichacht-forum.de/read.php?1,34228,34259#msg-34259 )
Die ganze Geschichte geht auch sehr angenehm auf einer Hebebuehne, auf die man drauffahren kann. Man laesst dann nicht die Vorderachse unter dem Fahrzeug ab, sondern hebt (mit einem Wagenheber jeweils links und rechts hintereinander) die Karosserie ueber der Vorderachse an. Die Stossdaempfer und die Stabilisatorlagerung an der Karosserie muessen ab, ebenso empfiehlt es sich, das Getriebelager von der Quertraverse zu loesen und die Auspuffhalterung an der gleichen Stelle loszuschrauben. Man hebt ja die Karosserie ueber die Vorderachsen-Motor-Kombination und sollte daher alles loesen, was diese beiden noch mit der Karosserie verbindet.
Beim Anheben der Karosserie zum Austausch der hinteren Lager werden die Bremsschläuche sehr stark - zu stark - auf Zug belastet. Zum Einbau der neuen Lager muss die Karosserie dann noch weiter angehoben werden, weil die neuen Lager natürlich höher sind als die kaputten alten Lager. Also müssen entweder die Bremsschläuche getrennt werden (Sauerei) oder die Bremssättel an der Vorderachse abgeschraubt werden, was meiner Meinung nach einfacher und - wenn man sie richtig wieder anschraubt - auch sicherer ist.
Die Lager gingen sehr gut raus. Lagertoepfe saubermachen, es liegen die Reste dieser Kunststoff-Anschlagkappen drin. Lagertoepfe mit Silokonspray einjauchen und neue Lager reinstecken. Karosserie ablassen und gut. Zum Einarbeiten nicht an der Karosserie wackeln, bevor die Stossdaempferstangen wieder richtig in die Bohrungen in der Karosserie eingefuehrt sind. Gibt sonst Kratzer.
Schoenen Gruss, Christian