Lenkgetriebe, Mittelstellung für Spureinstellung
Aus /8-KnowHow
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<br>Eigentlich sollte jeder Betrieb, der Achsen einstellt, so eine Schraube haben. Sie wird nicht nur für die /8 Modelle, sondern für W107, W123, W126 usw. für fast alle Modelle mit Kugelumlauflenkung benötigt. Von daher kein echter Exot. | <br>Eigentlich sollte jeder Betrieb, der Achsen einstellt, so eine Schraube haben. Sie wird nicht nur für die /8 Modelle, sondern für W107, W123, W126 usw. für fast alle Modelle mit Kugelumlauflenkung benötigt. Von daher kein echter Exot. | ||
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<br>Danach kommt die Fixier-/Blockierschraube wieder raus und die Originalschraube wieder rein. | <br>Danach kommt die Fixier-/Blockierschraube wieder raus und die Originalschraube wieder rein. | ||
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Version vom 10:28, 16. Mai 2022
Dieser Beitrag wurde aus diesem Thread zusammengefasst.
1) Wie es falsch lief
Nach dem erfolgreichen Einbau eines neuen Fahrschemels wurde von einer Werkstatt die Spur neu eingestellt. Bei Abholung des Autos wurde gesagt, dass nun das Lenkrad schief stehen würde. Angeblich wegen was mit Lenkungsspiel. Das hatte aber nichts mit Lenkspiel zu tun. Anmerkung: Lenkungsspiel ist dafür verantwortlich, dass man bei richtig eingestellter Achse (sowie Lenkgetriebe und Lenkrad) bei Geradeausfahrt hin und her pendelt, obwohl das Lenkrad in Mittellage gehalten wird.
2) Der Grund dafür
Wenn das Lenkrad schief stand, wurde zwar die Spur eingestellt, aber das Lenkrad und das Lenkgetriebe waren dazu nicht in definierter Mittelstellung.
3) Wie es richtig geht
Ist das Lenkgetriebe in Mittelstellung, muss das Lenkrad ebenfalls in Mittellage sein (Markierung auf der Lenkstange).
Erst wenn das stimmt, kann die Achse/Spur korrekt eingestellt werden – und dann liegt das Lenkrad bei Geradeausfahrt auch in Mittellage.
Das Lenkgetriebe wird zur Vorbereitung der nachfolgenden Achseinstellung mit Hilfe einer speziellen Zentrier-/Blockierschraube in seine definierte Mittelstellung gebracht und fixiert.
Dabei muss die Lenkspindel auf Markierung stehen, sonst funktioniert später die Blinkerschaltung nicht sauber.
Erst wenn das alles stimmt, wird die Achse/Spur eingestellt. (Bei einem überholten Fahrschemel kann man das selbst machen mit einem GEO-Dreieck! Dazu wird die Grundeinstellung der Achse entweder auf Servo- oder mech. Lenkung gebracht).
Um die Mittelstellung zu fixieren, wird eine Schraube aus dem Lenkgetriebe gedreht. Die sitzt unten am Lenkgetriebe und jeder der es nicht kennt würde meinen, dass das die Ölablassschraube ist.
Entfernt man diese Schraube, kann man ein Metallband erkennen. Dieses Band ist beweglich über das Lenkgetriebe (LG).
Bewegt man nun das LG, läuft das Band in die entsprechende Richtung. Die Mittellage des LG ist dann einfach zu ermitteln, weil das Band dort ein Loch hat.
In dieses Loch wird die Spitze der Zentrier-/Blockierschraube gedreht und somit das Lenkgetriebe fixiert.
Die Schraube gab oder gibt es bei Mercedes. Die Schraube hat übrigens: M8 x 1 (also Feingewinde) mit Spitze drauf.
Eigentlich sollte jeder Betrieb, der Achsen einstellt, so eine Schraube haben. Sie wird nicht nur für die /8 Modelle, sondern für W107, W123, W126 usw. für fast alle Modelle mit Kugelumlauflenkung benötigt. Von daher kein echter Exot.
Hier zwei Bilder zur Veranschaulichung (Quelle: Michel aus Köln):
Erst nach der so erfolgten Fixierung kann die korrekte Spur-/Achseinstellung gemacht werden.
Danach kommt die Fixier-/Blockierschraube wieder raus und die Originalschraube wieder rein.
4) Noch eine Ergänzung
Wer die Einstellung der Lenkung grundsätzlich einmal überprüfen will, kann das mit der Fixierschraube und einem 6 mm Dorn oder Bohrer machen.
In dem unteren Teil der Lenksäule, etwa in der Mitte zwischen Lenkrad und Bodenblech, ist ein Loch. Dieses Loch ist für die Zentrierung der Lenkspindel beim Einbau gedacht und natürlich auch für Kontrollzwecke.
Steht die Spindel mittig, kann hier der 6 mm Dorn oder Bohrer eingeführt werden. Damit würde dann die Spindel gegen Verdrehen beim Einbau blockiert.
Das ist die Ausgangslage, um das Lenkrad gerade zu setzen, wenn es das nicht sein sollte. Das Lenkgetriebe muss jetzt auch auf Mitte fixiert werden können.
Wenn alles stimmt, kann jetzt die Fixierschraube auf Mittenstellung eingedreht werden. Allerdings würde man auch sehen ob das Lenkgetriebe auf Mitte steht.
Weiters kann man (sollte man) die Markierungen am Umlenkhebel/Lenkstockhebel des Lenkgetriebes kontrollieren. Diese Markierungen müssen nämlich auch fluchten.
Stimmen diese drei Punkte überein, dann hat man es.
Das sollte man bei /8-ern mit unklarer Historie auch tatsächlich kontrollieren. Es wurde nämlich viel gebastelt, zum Beispiel bei Umbauten auf Lenkradschaltung oder Servolenkung usw..
Vielen Dank an die Forumskollegen La.R. und Dieselmann für ihre Tipps.
Erstellt am 21.09.2019 von Helmut 230.6, update 16.05.2022